Der Erfurter Familienpass ist seit 2001 ein fester Bestandteil der Familienförderung in der Landeshauptstadt Erfurt. Nach den pandemiebedingten Einschränkungen steigt die Nachfrage nach dem Angebot wieder stark an. Die SPD fordert eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Familienpasses.
"Der Erfurter Familienpass ist eine Erfolgsgeschichte. Fast eine ganze Generation ist mit ihm aufgewachsen. Wir wollen das Angebot bedarfsgerecht weiterentwickeln und dazu den Familienpass digitalisieren. Der Familienpass Erfurt soll auch zukünftig ein familienpolitischer Leuchtturm sein.", fasst Daniel Mroß, Vorsitzender des Erfurter Jugendhilfeausschusses, einleitend zusammen.
Die SPD-Fraktion stellte im Jugendhilfeausschuss vom 27. April 2023 einen entsprechenden Antrag vor, der einstimmig angenommen wurde. Zunächst soll das bisherige Angebot evaluiert und anhand der gesteckten Ziele, der einzelnen Nutzerzahlen und des Kosten-/Nutzenaufwandes ausgewertet werden.
Dazu sagt Daniel Mroß: "Der Familienpass ist eine freiwillige und zusätzliche Leistung der Stadt Erfurt und beinhaltet aktuell rund 140 Angebote. Dabei gibt es stark nachgefragte Angebote, wie etwa die Familienjahreskarte im Zoopark. Andere interessante Angebote werden hingegen weniger stark nachgefragt. Wir wollen das Nutzerverhalten der Familien auswerten und herausfinden, welche Angebote auch künftig fest verankert bleiben sollten. Dabei ist es unser Ziel, mit den vorhandenen finanziellen Möglichkeiten möglichst viele Familien und Kinder zu erreichen."
Die Angebote des Familienpasses sind für die Familien teilweise kostenfrei oder zumindest rabattiert. Damit dies so bleiben kann, muss die Ausfinanzierung des Angebotes über den städtischen Haushalt gesichert werden.
"Die Stadt Erfurt investiert jedes Jahr 135.000 Euro aus eigenen Mitteln in den Familienpass. Diese Summe wurde seit 2016 nicht erhöht. Die allgemeinen Kostensteigerungen der letzten zwei Jahre wirken sich auch auf den Familienpass aus, etwa bei gestiegenen Kosten für den Druck. Wir wollen die Finanzierung des Familienpasses sicherstellen und an die künftigen tatsächlichen Bedarfe anpassen.", sagt Daniel Mroß.
Die Digitalisierung erfasst immer mehr Bereiche der Gesellschaft und zunehmend auch der Verwaltung. Laut dem Antrag der SPD soll die Stadtverwaltung beauftragt werden, Möglichkeiten für die digitale Umsetzung der Nutzung des Angebotes zu prüfen und darzustellen.
Dazu Daniel Mroß: "Eine Digitalisierung des Familienpasses bietet viele Vorteile. Zum einen können wir die Umwelt schonen und Druckkosten sparen. Zum anderen können wir die Benutzung des Passes vereinfachen und dem Nutzerverhalten vieler Bürgerinnen und Bürger anpassen. Zusätzlich erhoffen wir uns, dass das Ausgabeverfahren vereinfacht wird und somit das Bürgeramt und die anderen ausgebenden Ämter entlastet werden."
Weiterhin fügt Daniel Mroß an: "Wir wollen mit dem digitalen Angebot aber niemanden ausgrenzen. Der Familienpass soll weiterhin in gedruckter Form verfügbar und so für alle Familien unabhängig ihrer Voraussetzungen zugängig sein."
Nach der Evaluation des bisherigen Angebotes und der Prüfung der Möglichkeit der Digitalisierung des Familienpasses wird die Stadtverwaltung beauftragt, Vorschläge für die Weiterentwicklung des Angebotes zu erarbeiten. Diese Vorschläge sollen anschließend im Unterausschuss für Familienförderung beraten werden.
"Mit unserem Antrag wollen wir einen Prozess beginnen, der das Angebot des Familienpasses an die Anforderungen und Bedarfe der nächsten Jahre ausrichtet. Dafür werden wir den Familienpass als Ganzes betrachten und neben inhaltlichen Aspekten auch die Frage der künftigen Finanzierung sowie die Möglichkeit der Digitalisierung prüfen. Der Familienpass wird das Vorzeigeprojekt der Familienstadt Erfurt bleiben." fasst Daniel Mroß abschließend zusammen.
Der Stadtrat wird den Antrag am 24. Mai 2023 beraten.
Daniel Mroß (SPD)
Vorsitzender des Erfurter Jugendhilfeausschusses