Der SPD-Arbeitskreis Jugendhilfe besuchte am 01. September 2022 das Kompetenzzentrum Kinderschutz am Mainzerhofplatz 3. Die Fachkraft Kinderschutz wird ab 2023 kommunale Aufgabe sein. Daher haben wir uns zusammen mit dem Geschäftsführer des Perspektiv e.V., Thomas Volland, und Kathrin Rudolf, Insoweit erfahrene Fachkraft (InsoFa) Kinderschutz, eine Übersicht vor Ort über die Aufgaben und Herausforderungen im Bereich Kinderschutz in Erfurt verschafft.
InsoFa Kathrin Rudolf im Gespräch mit dem SPD-Arbeitskreis Jugendhilfe
Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen das Kindeswohl und das Erkennen und der Umgang bei einer möglichen Kindeswohlgefährdung. Die Fachkraft für Kinderschutz unterstützt pädagogische Fachkräfte und Einrichtungen wie Tagespflegepersonen und Jugendhäuser auf verschiedenen Wegen. Auf Anfrage werden z.B. Fachkräfte beraten und Schulen und Kindertageseinrichtungen bei der Erstellung von Schutzkonzepten unterstützt. Die InsoFa Kinderschutz liefert umfassend fachliche Impulse, um das Kindeswohl sicherzustellen.
Eine Kindeswohlgefährdung kann beispielsweise durch Vernachlässigung oder durch Anwendung physischer oder psychischer Gewalt entstehen. Für das Jahr 2022 wurden mit Stand 01. September 76 Einzelfälle von Kindeswohlgefährdung gemeldet, wobei die meisten Fälle auf Formen der Vernachlässigung zurückzuführen sind. Diese äußert sich zum Beispiel im Bereich der Zahnpflege der Kinder. Im Falle einer Kindeswohlgefährdung kann die InsoFa beratend für die Risikoanalyse hinzugezogen werden.
Herr Volland und Frau Rudolf verdeutlichten, dass die Struktur im Bereich Kinderschutz seit acht Jahren in Erfurt gewachsen sei. In diesem sensiblen Bereich spielen Kontinuität, Vertrauen und das persönliche Kennen zwischen den Akteuren eine entscheidende Rolle. Frau Rudolf als Insoweit erfahrene Fachkraft Kinderschutz kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Neben ihrem fachlichen Wirken ist sie als Ansprechpartnerin und Vermittlerin gefragt.
Die InsoFa Kinderschutz wird aktuell über das "Landesprogramm Kinderschutz" gefördert. Mit der Änderung der Förderrichtlinie wird diese Stelle ab dem Jahr 2023 in die kommunale Selbstverwaltung überführt. Nach einem über zwei Stunden dauernden konstruktiven Austausch sind die Mitglieder unseres Arbeitskreises davon überzeugt, dass die bestehenden Strukturen erhalten bleiben müssen. Daher werden wir uns dafür einsetzen, dass die Stelle der InsoFa Kinderschutz sowie die dazugehörigen finanziellen Mittel im Rahmen des Nachtragshaushaltes 2023 eingeplant und budgetiert wird.
Daniel Mroß, Leiter des Arbeitskreises Jugendschutz, dankt Herrn Volland, Frau Rudolf und der Praktikantin Helena für den freundlichen Empfang und den konstruktiven Austausch im Kompetenzzentrum Kinderschutz.